Bewegtes Lernen

„Bewegung ist elementare Form des Denkens“ (Jean Piaget)

Kinder lernen die Welt mit allen Sinnen kennen und begreifen. Sie bringen eine natürliche Bewegungsfreude mit in die Schule und entdecken hier neue Bewegungsformen in Zusammenhang mit Sprache, Mathematik und weiteren Unterrichtsinhalten. Bewegung fördert die körperliche, aber auch kognitive Entwicklung und zieht sich durch den gesamten Alltag der Kinder.

Warum bewegt lernen?

Bewegte Schule verbindet Elemente aus der Psychomotorik mit schulischen Inhalten. Kinder brauchen eine Umgebung, in der sie ihrem Bedürfnis nach Bewegung nachgehen können, wo sie altersgemäße Erfahrung machen können und motorische Fähigkeiten entwickeln.

Im Sportunterricht…

  • sich austoben
  • schnell bewegen
  • Teamgeist entwickeln
  • Fairness lernen
  • den eigenen Körper, aber auch Grenzen spüren
  • Bewegungsfreude entwickeln
  • Selbstvertrauen erlangen

In bewegten Pausen…

  • klettern
  • rennen
  • verschiedenen Bewegungsgeräte ausprobieren (Stelzen, Pedalos, Jongliermaterialien, Bälle, etc.)
  • balancieren
  • Schwungtuchspiele
  • Hüpfspiele

In kurzen Bewegungspausen…

  • Fenster öffnen und als „Monster“ geräuschvoll tief Luft holen
  • eine Runde auf dem Schulhof rennen
  • sich gegenseitig mit Igelbällen massieren
  • alle Gliedmaßen schütteln
  • kurzes Bewegungslied
  • Ohrenmassage
  • Augengymnastik
  • Finger- und Klatschspiel

Im Unterricht…

  • Bewegungsaufträge (Material von verschiedenen Stellen im Raum holen)
  • mit Fingern im Sand schreiben
  • individuelle Arbeitsplätze nutzen (Gruppentische, Stehtisch oder Fensterbank ermöglichen ein verändertes Blickfeld, mit Liegekissen auf dem Boden)
  • Entspannungsnischen zum Erholen
  • im Gehen oder auf dem Wippbrett balancierend etwas auswendig lernen
  • Beispiele für „Bewegte Aufgaben“ im Mathematik-Unterricht: Gegenstände im Raum oder auf dem Schulgelände messen, Rechenaufgaben/Zahlen mit dem Körper darstellen, Zahlenreihen vorwärts und rückwärts abschreiten, Additions- und Subtraktionsaufgaben auf dem Zahlenband hüpfend lösen,…
  • Beispiele für „Bewegte Aufgaben“ im Deutsch-Unterricht: Koffer packen, Buchstaben/Wörter auf den Rücken des Partners schreiben, hüpfend das ABC lernen,…
  • Bewegte Aufgaben Sachunterricht/Englisch: Füße anheben bei einem bestimmten Wort in einer Geschichte
  • Brain-Gym-Spiele
  • Klatsch- und Fingerspiele

Pausenspiele

Zur Pausengestaltung außerhalb des Klassenraumes steht den Kindern der Schulhof zur Verfügung, der unter Einbezug der Wünsche und Ideen der Kinder gestaltet wurde.

Neben kleinen Häuschen und Sitzgelegenheiten für „ruhige Pausen“, gibt es ein fest installiertes Klettergerüst, ein Ballspielfeld und ein Hüpfkästchen.

Bälle, Schläger, Seile, Roller und andere Materialien wie Frisbee, Dosenstelzen, Schwungtücher, Zielwurfspiele können sich die Kinder im Spielhaus ausleihen.

Der Ausleihdienst wird von Kindern betreut.

Weiterhin begleitet möglichst eine Erzieherin oder ein Erzieher der OGS die erste Pause. Dieser gibt Spielanregungen, begleitet die Einführung neuer Spiele und ist Spielpartner.

Daneben steht den Kindern eine Schulhofkartei mit Spielideen zur Verfügung und selbstverständlich werden unsere Schülerinnen und Schüler durch Lehrkräfte beaufsichtigt.

Wie überall, wo Menschen zusammenkommen, kann es passieren, dass es zu Schwierigkeiten oder Streitigkeiten kommt. Falls die Kinder vielleicht in der Hitze der Auseinandersetzung nicht gleich selbst eine Lösung finden, können sie sich auch Unterstützung bei unseren eigens ausgebildeten Streitschlichterinnen und Streitschlichtern holen. Dies sind Mitschülerinnen und Mitschüler der Klassen 3 und 4, die an der Schule von der Schulsozialarbeiterin ausgebildet und betreut werden.

Motopädisches Bewegungskonzept

Motopädie beinhaltet das Konzept der Psychomotorik. Psychomotorik bezeichnet die Wechselbeziehung zwischen seelischen und körperlichen Vorgängen.

Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden in ihrer Wahrnehmung und Bewegungsfunktion gefördert. Vorrangiges Ziel in der Grundschule ist die Unterstützung der Gesamtentwicklung des Kindes durch Bewegung.

Wesentliches Prinzip ist hierbei die Orientierung an den Stärken und nicht an den Schwächen des Kindes. Also lautet der durchgängige Auftrag:

Die Stärken des Kindes erkennen und diese fördern.

Inhalte der motopädischen Förderung in der Schule sind

  • Grobmotorik
    Gesamtbewegung des Körpers: Laufen, Springen
  • Feinmotorik
    Bewegungsabläufe der Hand-Finger-Koordination, Fuß-, Augen- und Mundmotorik
  • Graphomotorik
    Unterstützung beim Schreiben lernen, Stifthaltung, Schwungübungen
  • Selbstkonzept
    Wahrnehmung und das Wissen um die eigene Person, eigene Fähigkeiten, Vorlieben, Gefühle und Verhalten.
  • Bewegungsfreude erleben lassen